Global March to Gaza – gegen Schweigen und Genozid

Tausende Menschen aus über 50 Ländern machen sich auf zum internationalen March to Gaza an den Grenzübergang Rafah – als zivile Antwort auf Völkermord, Hungerblockade und internationale Komplizenschaft an diesen Verbrechen. Die „Global March to Gaza“-Bewegung fordert ein Ende der Massaker und echte Konsequenzen für Israel. Auch aus Deutschland reist eine Delegation an – mit klarer Botschaft: Wir sind viele!

„Wir sind eine friedliche, unpolitische und rein humanitäre globale Graswurzelbewegung, die sich entschlossen hat, gegen den von den westlichen Regierungen unterstützen und von Israel begangenen Völkermord an den Palästinensern vor dem Grenzübergang in Ägypten nach Rafah zu demonstrieren. Wir möchten von Al-Arish Richtung Rafah drei Tage marschieren und uns dort weitere drei Tage aufhalten. Wir tun dies in einer Koalition mit der Freedom Flotilla und einem humanitären Konvoy aus Tunesien.“ (Sumud Convoy, über 7.000 Teilnehmer).

Über Land, Meer und Luft, kommen wir in Richtung Gaza. Wir können die unfassbar barbarischen Zustände nicht mehr hinnehmen. Schon lange nicht mehr. Aber all unsere Demonstrationen, E-Mails und sonstigen Proteste in den Nationalstaaten scheinen auf taube Ohren und blinde Augen zu treffen. Stereotypisch also für einen Völkermord. Wir möchten mit unserem Marsch ein Zeichen setzen und die Welt sehen lassen, wie viele tausende Menschen bereit dafür sind, jegliches in Kauf zu nehmen, um dem unmenschlichen und barbarischen Wahnsinn, den wir seit 20 Monaten miterleben müssen und der uns als gerechtfertigt verkauft wird, zu beenden: Unterschiedslose und gezielte Bombardierung von Zivilisten, Aushungern von rund zwei Millionen Menschen, die komplette Zerstörung des Gazastreifens, gezielte Tötung und Verschleppung von medizinischem Personal und Journalisten, Tötung von Menschen, die bei Essensverteilung verzweifelt versuchen zu überleben, und solchen, die Essen liefern.

Diesem surrealen, dystopischen Horror wollen wir ein Ende setzen. Wir haben uns diese Unternehmung gut überlegt, sind mit Menschen aus Gaza in Kontakt und haben ägyptische Partner vor Ort, die mit uns alles logistisch organisieren. Die Bewegung wurde initiiert durch Individuen aus unterschiedlichen Ländern, die als Ärzte in Gaza Freiwilligendienst geleistet haben, Palästinenser aus der Diaspora und weitere Einzelpersonen, die die kontinuierliche schwerste Missachtung von internationalem Recht durch Israel und seine Verbündeten ankreiden.

Wir sind mittlerweile 54 Länderdelegationen und über 2.500 Teilnehmer. Um an die Grenze nach Rafah zu marschieren, benötigen wir die Erlaubnis der ägyptischen Regierung. Wir haben diese noch nicht. Fest steht aber: Wir werden nach Kairo fliegen – ob mit oder ohne Genehmigung und zur Not auch noch vor Ort verhandeln. Dieser Marsch ist ein Statement: Wir werden diese grauenhafte Realität nicht mehr hinnehmen. Wir werden uns immer weiter mobilisieren und wir werden immer mehr. Und wir meinen es ernst. Wir kommen. Und wir werden uns neue legale Wege ausdenken. Selbst wenn wir nicht einmal in die Nähe von Al-Arish kommen, sind wir der festen Überzeugung, dass wir etwas damit bewirken werden. Die Freedom Flotilla macht bereits in wenigen Wochen den zweiten Anlauf. Vielleicht werden auch wir weitere Anläufe brauchen. Sicher ist aber, wir werden nach Kairo kommen. Und wir werden sehr viele sein. Dieser erste Anlauf wird nicht perfekt sein, aber er wird Spuren hinterlassen. Selbst wenn wir nicht aus Kairo herauskommen.

Der globale Marsch nach Gaza ist inspiriert durch historische Massenbewegungen zum Widerstand gegen Unrechtssysteme wie denen unter der Führung von Mahatma Gandhi in Indien, Nelson Mandela in Südafrika und auch den Protesten an der Berliner Mauer im deutschen Kontext. Es werden uns auf diesem Marsch zahlreiche Parlamentarier aus regionalen, nationalen und dem Europäischen Parlament begleiten. Aus Deutschland ist es die Europaabgeordnete Carola Rackete.

Unsere zentralen Forderungen sind:

  • Sofortige Beendigung des Völkermordes, der Massaker und der Militäroperationen
  • Unverzügliche und dauerhafte Öffnung des Grenzübergangs Rafah für humanitäre Hilfe und sofortiger Einlass der tausenden bereitstehenden LKWs mit Lebensmitteln und medizinsicher Grundversorgung
  • Abzug aller israelischer Streitkräfte aus Gaza
  • Beginn des Wiederaufbaus von Gaza
  • Ein Ende der Straflosigkeit Israels und sofortige Rechenschaftspflicht für die begangenen Verbrechen durch Israel
  • Beendigung der Kolonialisierung Palästinas.

Diese Forderungen sind im Einklang mit internationalem Recht – es ist die Pflicht aller Staaten, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um sie unverzüglich umzusetzen, etwa durch Sanktionen oder ein Eingreifen mittels einer internationalen Schutzarmee. Diesen Marsch zu versuchen ist unsere zivile und moralische Pflicht und Antwort an die Menschen in Gaza und Palästina, deren Entrechtung, Leid und Unterdrückung bereits seit einem Jahrhundert anhält. Die Menschen Palästinas, die seit fast 60 Jahren von einer westlichen Kolonialmacht illegal militärisch besetzt werden. Die Menschen, die dem ersten live gestreamten Völkermord der Menschheit ausgesetzt sind, begangen im Kollektiv durch Israel und vielen weiteren westlichen Regierungen, allen voran den USA und Deutschland.

Melanie Schweizer – Spokesperson for the German Delegation. Global March To Gaza 2025 International Committee.
www.marchtogaza.net
Social Media: @globalmarchtogaza

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Eine Antwort

  1. Ihr habt gesehen was die Ägypter mit euch veranstaltet habt. Die wollen keine europäischen linken Spinner, die ihre Narzissmus ausleben müssen. Israel hat jedes Recht sich zu verteidigen, da es von Iran, Hisbollah, und Hamas in seiner Existenz bedroht ist.

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