Keinen Preis für Genozid!

Während die Welt Israels Gräueltaten an der Zivilbevölkerung Palästinas und des Libanon verurteilt, vergeben deutsche Institutionen Preise an den israelischen Botschafter.

Am 7. November 2024 will die Interessenvertretung Handwerk.NRW in Köln den Europäischen Handwerkspreis an den Botschafter der israelischen Regierung – Ron Prosor verleihen. Wir verurteilen diese Auszeichnung des israelischen Botschafters in Deutschland zu einem Zeitpunkt, an dem Israel eine ethnische Säuberungskampagne im Norden Gazas durchführt und derzeit vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) wegen Völkermords am palästinensischen Volk angeklagt wird.

Botschafter Ron Prosor hat mehrfach öffentlich das völkerrechtswidrige Vorgehen gegen Palästinenser*innen nicht nur gerechtfertigt, sondern auch unterstützt. Bereits im Jahr 2014 berichtete das israelische +972 Magazin über die Ansichten von Ron Prosor (dem damaligen Botschafter bei den Vereinten Nationen) zur Gründung eines palästinensischen Staates:

„Stellen Sie sich vor, was für einen Staat die [palästinensische] Gesellschaft hervorbringen würde. Braucht der Nahe Osten wirklich eine weitere Terror-Okratie?“

Eine derartige Aussage ist zutiefst rassistisch und untergräbt nicht nur eindeutig das Selbstbestimmungsrecht Palästinas, sondern auch die Unterstützung Deutschlands für eine „Zweistaatenlösung“. Nach den Angriffen des 7. Oktober 2023 äußerte Herr Prosor:

„Das ist Zivilisation gegen Barbarei. Das ist Gut gegen Böse. Das sind Menschen, die sich im Grunde wie Tiere benehmen und keinerlei Respekt vor Kindern und Frauen haben.“

Diese Worte entsprechen fast wörtlich dem Verweis des israelischen Verteidigungsministers auf die Palästinenser*innen als „menschliche Tiere“ (9. Oktober 2023), der neben einer Vielzahl weiterer, teils extrem entmenschlichender Aussagen israelisdcher Politiker*innen und Militärs dem IGH in der südafrikanischen Anklage des Völkermords durch den Staat Israel als Beweis für die genozidalen Absichten im Sinne der Völkermord-Konvention vorgelegt wurde.

Seitdem hat Ron Prosor ständig UN-Organisationen delegitimieret, etwa indem er das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge UNRWA als „von der Hamas unterwandert“ bezeichnete, ohne für seine Behauptungen irgendwelche Beweise vorzulegen:

Er griff den Journalisten Kenneth Roth an, indem er dessen Kritik an der israelischen Politik mit „Antisemitismus“ und „Unterstützung des Terrorismus“ gleichsetzte. Zuletzt griff er die deutsche Vizepräsidentin des Bundestages, Aydan Özoğuz, an, weil sie einen Beitrag der linken jüdischen Organisation Jewish Voice for Peace geteilt hatte, indem er die Anprangerung der Verbrechen des Zionismus mit „Antisemitismus“ gleichsetzte und ihr vorwarf, damit Israels Existenzrecht infrage zu stellen.

Wir verurteilen die für heute angesetzte Preisverleihung und verlangen einen sofortigen Rückzug dieser Absicht durch Handwerk.NRW. Zudem verlangen wir eine Distanzierung der Handwerkskammer zu Köln, das Event in Köln abzuhalten, da diese Preisverleihung an den Botschafter eines Staates, der gegenwärtig einen Völkermord an der palästinensischen Bevölkerung begeht, auch eine respektlose Haltung gegenüber der Partnerstadt Bethlehem darstellt. Diese hat übrigens bis heute noch keinerlei öffentliche Anteilnahme der Stadt Köln in Bezug auf die genozidalen Kampfhandlungen gegen ihre Brüder und Schwester in Gaza erhalten, geschweige denn zu dem brutalen Vorgehen faschistischer israelischer Siedler, geschützt vom israelischen Militär, im Westjordanland.

Wir verurteilen ebenso die ausgesprochene Einladung durch Oberbürgermeisterin Henriette Reker an Ron Prosor, die über die unhaltbaren Vorgehensweisen Israels mehrfach im offenen Brief der Palästina Koordination informiert worden ist.

Ein Artikel von Sha von Mera25.

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