99 amerikanische Ärzte, Chirurgen, Krankenschwestern, Krankenpfleger und Hebammen, die in Gaza im Einsatz waren, beschreiben das Leid in Gaza und fordern von ihrer Regierung einen umgehenden Kurswechsel, der unter anderem ein Ende aller Waffenlieferungen an Israel beinhaltet. Sie sprechen auch von deutlich höheren Todeszahlen als aktuell bekannt.
Iman Abu El Qomsan hat den Brief der Ärzte ins Deutsche übersetzt:
Sehr geehrter Präsident Biden und Vizepräsident Harris,
wir sind 99 amerikanische Ärzte, Chirurgen, Krankenschwestern, Krankenpfleger und Hebammen, die seit dem 7. Oktober 2023 als Freiwillige im Gazastreifen tätig sind. Gemeinsam haben wir insgesamt 254 Wochen als Freiwillige in Krankenhäusern und Kliniken in Gaza verbracht. Wir arbeiteten mit verschiedenen Nichtregierungsorganisationen und der Weltgesundheitsorganisation in Krankenhäusern und Kliniken im gesamten Gazastreifen. Zusätzlich zu unseren medizinischen und chirurgischen Fachkenntnissen haben viele von uns einen Hintergrund im Bereich der öffentlichen Gesundheit sowie Erfahrung in humanitären und Konfliktgebieten, unter anderem in der Ukraine während der brutalen russischen Invasion. Einige von uns sind Veteranen und Reservisten. Wir sind eine multireligiöse und multiethnische Gruppe. Keiner von uns unterstützt die Gräueltaten, die am 7. Oktober von bewaffneten palästinensischen Gruppen und Einzelpersonen in Israel begangen wurden.
In der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation heißt es: „Die Gesundheit aller Völker ist von grundlegender Bedeutung für die Verwirklichung von Frieden und Sicherheit und hängt von der uneingeschränkten Zusammenarbeit der Menschen und Staaten ab.“ In diesem Sinne wenden wir uns mit diesem offenen Brief an Sie.
Wir gehören zu den wenigen neutralen Beobachtern, die seit dem 7. Oktober in den Gazastreifen einreisen durften. Aufgrund unseres umfassenden Fachwissens und unserer unmittelbaren Erfahrung im Gazastreifen sind wir in einer einzigartigen Position, um uns zu mehreren Fragen zu äußern, die für unsere Regierung von Bedeutung sind, wenn sie darüber entscheidet, ob sie den Angriff Israels auf den Gazastreifen und dessen Belagerung weiterhin unterstützen soll. Insbesondere glauben wir, dass wir gut positioniert sind, um uns zu den massiven menschlichen Opfern des israelischen Angriffs auf den Gazastreifen zu äußern, insbesondere zu den Opfern, die Frauen und Kinder betreffen.
Dieser Brief fasst unsere eigenen Erfahrungen und direkten Beobachtungen in Gaza zusammen. Ein ausführlicher Anhang, der öffentlich zugängliche Informationen aus Medien, humanitären und akademischen Quellen zu den wichtigsten Aspekten der israelischen Invasion in Gaza enthält, ist dem Brief beigefügt. Sowohl dieser Brief als auch der Anhang sind elektronisch verfügbar unter GazaHealthcareLetters.org. Diese Website enthält auch Briefe von kanadischem und britischem Gesundheitspersonal an ihre jeweiligen Regierungen, die viele ähnliche Beobachtungen machen.
Dieses Schreiben und der Anhang enthalten Beweise dafür, dass die Zahl der Opfer im Gazastreifen seit Oktober weit höher ist, als in den Vereinigten Staaten angenommen wird. Es ist wahrscheinlich, dass die Zahl der Todesopfer in diesem Konflikt bereits mehr als 118.908 beträgt, das sind erstaunliche 5,4 % der Bevölkerung von Gaza. Unsere Regierung muss sofort handeln, um eine noch schlimmere Katastrophe zu verhindern als die bereits eingetretene, die die Menschen in Gaza und Israel erleben mussten. Den Kriegsparteien muss ein Waffenstillstand auferlegt werden, indem die militärische Unterstützung für Israel verweigert und ein internationales Waffenembargo gegen Israel sowie alle bewaffneten palästinensischen Gruppen unterstützt wird. Wir glauben, dass unsere Regierung sowohl nach amerikanischem Recht als auch dem humanitären Völkerrecht dazu verpflichtet ist. Wir glauben auch, dass es das Richtige ist, dies zu tun.
Ich habe noch nie so schreckliche Verletzungen in einem solchen Ausmaß und mit so wenigen Mitteln gesehen. Unsere Bomben töten Frauen und Kinder zu Tausenden. Ihre verstümmelten Körper sind ein Monument der Grausamkeit.
Dr. Feroze Sidhwa, Chirurg für Traumatologie und Intensivmedizin, Allgemeinchirurg für Veteranenangelegenheiten
Bis auf wenige Ausnahmen ist jeder in Gaza krank, verletzt oder beides. Dies schließt jeden nationalen Entwicklungshelfer, jeden internationalen Freiwilligen und wahrscheinlich jede israelische Geisel ein: jeden Mann, jede Frau und jedes Kind. Während unserer Arbeit in Gaza sahen wir eine weit verbreitete Unterernährung bei unseren Patienten und unseren palästinensischen Kollegen im Gesundheitswesen. Jeder von uns verlor in Gaza schnell an Gewicht, obwohl wir privilegierten Zugang zu Lebensmitteln hatten und unsere eigene nährstoffreiche Zusatznahrung mitgebracht hatten. Wir haben Fotobeweise für die lebensbedrohliche Unterernährung unserer Patienten, insbesondere der Kinder, die wir gerne mit Ihnen teilen möchten.
Praktisch jedes Kind unter fünf Jahren, dass wir sowohl innerhalb als auch außerhalb des Krankenhauses angetroffen haben, litt sowohl an Husten als auch an wässrigem Durchfall. Wir stellten Fälle von Gelbsucht fest (die unter diesen Bedingungen auf eine Hepatitis-A-Infektion hinweist) in fast jedem Raum der Krankenhäuser, in denen wir arbeiteten, und bei vielen unserer Kollegen in Gaza. Ein erschreckend hoher Prozentsatz unserer chirurgischen Schnitte infizierte sich aufgrund der Kombination aus Unterernährung, unmöglichen Operationsbedingungen, fehlenden sanitären Grundeinrichtungen wie Seife sowie dem Mangel an chirurgischem Material und Medikamenten, einschließlich Antibiotika.
Unterernährung führte zu weit verbreiteten Spontanabtreibungen, untergewichtigen Neugeborenen und der Unfähigkeit der Mütter, ihre Babys zu stillen. Dies führte zu einem hohen Sterberisiko für die Neugeborenen, da es im gesamten Gazastreifen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser gibt. Viele dieser Säuglinge starben. In Gaza haben wir beobachtet, wie unterernährte Mütter ihre untergewichtigen Neugeborenen mit Säuglingsnahrung fütterten, die mit verunreinigtem Wasser zubereitet wurde. Wir können niemals vergessen, dass die Welt diese unschuldigen Frauen und Babys im Stich gelassen hat.
Jeden Tag sah ich Babys sterben. Sie waren gesund geboren worden. Ihre Mütter waren so unterernährt, dass sie nicht stillen konnten, und wir hatten weder Muttermilch noch sauberes Wasser, um sie zu füttern, sodass sie verhungerten.
Asma Taha, praktizierende Kinderkrankenschwester
Wir bitten Sie, sich bewusst zu machen, dass im Gazastreifen Epidemien wüten. Israels anhaltende, wiederholte Vertreibung der unterernährten und kranken Bevölkerung von Gaza, von denen die Hälfte Kinder sind, in Gebiete ohne fließendes Wasser oder auch nur Toiletten, ist absolut schockierend. Es war und ist garantiert, dass dies zu viralen und bakteriellen Durchfallerkrankungen und Lungenentzündungen führt, insbesondere bei Kindern unter fünf Jahren. Sogar das gefürchtete Polio-Virus ist im Gazastreifen wieder aufgetaucht, was auf eine Kombination aus der systematischen Zerstörung der sanitären Infrastruktur, der weit verbreiteten Unterernährung, die das Immunsystem schwächt, und der Tatsache zurückzuführen ist, dass kleine Kinder fast ein ganzes Jahr lang keine Routineimpfungen erhalten haben. Wir befürchten, dass bereits Tausende an der tödlichen Kombination aus Unterernährung und Krankheit gestorben sind und dass Zehntausende in den kommenden Monaten sterben werden, vor allem mit dem Einsetzen des Winterregens in Gaza. Die meisten von ihnen werden kleine Kinder sein.
Gaza war das erste Mal, dass ich das Gehirn eines Babys in der Hand hielt. Es war das erste von vielen.
Dr. Mark Perlmutter, Orthopäde und Handchirurg
Kinder werden in bewaffneten Konflikten allgemein als unschuldig angesehen. Jeder einzelne Unterzeichner dieses Schreibens hat jedoch in Gaza Kinder gesehen, die Gewalt erlitten haben, die wohl absichtlich gegen sie gerichtet war. Jeder von uns, der in der Notaufnahme, auf der Intensivstation oder in der Chirurgie gearbeitet hat, behandelte insbesondere Kinder im Vorschulalter, denen regelmäßig oder sogar täglich in den Kopf oder in die Brust geschossen wurde. Es ist unmöglich, dass eine derartig weit verbreitete Schießerei auf kleine Kinder im Gazastreifen über ein ganzes Jahr lang zufällig oder den höchsten israelischen Zivil- und Militärbehörden unbekannt gewesen sein könnte.
Präsident Biden und Vizepräsidentin Harris, wir wünschten, Sie könnten die Albträume sehen, die so viele von uns seit unserer Rückkehr plagen: Träume von Kindern, die durch unsere Waffen verstümmelt wurden, und deren untröstliche Mütter uns anflehen, sie zu retten. Wir wünschten, Sie könnten die Schreie und das Wimmern hören, die unser Gewissen nicht vergessen lässt. Wir können nicht begreifen, warum Sie weiterhin das Land bewaffnen, das diese Kinder absichtlich massenhaft tötet.
„Ich habe so viele Totgeburten und Todesfälle bei Müttern gesehen, die leicht hätten verhindert werden können, wenn die Krankenhäuser normal funktioniert hätten.“
Dr. Thalia Pachiyannakis, Geburtshelferin und Gynäkologin
Die schwangeren und stillenden Frauen, die wir behandelten, waren besonders mangelernährt. Diejenigen von uns, die mit schwangeren Frauen arbeiteten, sahen regelmäßig Totgeburten und Todesfälle bei Müttern, die in jedem Gesundheitssystem eines Entwicklungslandes leicht zu verhindern gewesen wären. Die Infektionsrate bei Kaiserschnitten war erschreckend hoch. Frauen wurden vaginal entbunden und sogar Kaiserschnitte wurden ohne Anästhesie durchgeführt. Anschließend bekamen sie nur Tylenol, weil keine anderen Schmerzmittel verfügbar waren.
Wir alle beobachteten, dass die Notaufnahmen mit Patienten überfüllt waren, die eine Behandlung für chronische Krankheiten wie Nierenversagen, Bluthochdruck und Diabetes benötigten. Abgesehen von Traumapatienten waren die meisten Betten der Intensivstation von Patienten mit Typ-1-Diabetes belegt, die keinen Zugang mehr zu Insulin hatten. Der Mangel an Medikamenten, der weit verbreitete Stromausfall und der fehlende Zugang zu Lebensmitteln machten die Behandlung dieser Krankheit unmöglich. Israel hat mehr als die Hälfte der Gesundheitsversorgung in Gaza zerstört und fast eintausend palästinensische Mitarbeiter des Gesundheitswesens getötet, mehr als einen von 20 medizinischen Fachkräften in Gaza. Gleichzeitig ist der Bedarf an medizinischer Versorgung massiv gestiegen durch die tödliche Kombination aus militärischer Gewalt, Unterernährung, Krankheit und Vertreibung.
In den Krankenhäusern, in denen wir arbeiteten, fehlte es an grundlegenden Versorgungsgütern, von chirurgischem Material bis hin zu Seife. Sie waren regelmäßig von Strom und Internet abgeschnitten, hatten kein sauberes Wasser und arbeiteten mit der vier- bis siebenfachen ihrer Bettenkapazität. Jedes Krankenhaus war überfordert durch den Ansturm von Vertriebenen, die Sicherheit suchten, den ständigen Zustrom kranker und unterernährter Patienten, die versorgt werden wollten, und durch den enormen Zulauf schwer verletzter Patienten, die typischerweise bei Massenunfällen eintrafen.
Diese Beobachtungen und das öffentlich zugängliche Material, das im Anhang aufgeführt ist, lassen uns zu der Annahme kommen, dass die Zahl der Todesopfer in diesem Konflikt um ein Vielfaches höher ist als vom Gesundheitsministerium in Gaza angegeben. Wir glauben auch, dass dies ein Beweis für weit verbreitete Verstöße gegen die amerikanischen Gesetze ist, die den Einsatz amerikanischer Waffen im Ausland regeln, sowie gegen das humanitäre Völkerrecht. Wir können die Szenen unerträglicher Grausamkeit gegen Frauen und Kinder nicht vergessen, an denen unsere Regierung direkt beteiligt ist.
Als wir unsere Kollegen aus dem Gesundheitswesen in Gaza trafen, war klar, dass sie unterernährt und sowohl körperlich als auch seelisch am Boden zerstört waren. Wir lernten schnell, dass unsere palästinensischen Kollegen im Gesundheitswesen zu den am stärksten traumatisierten Menschen in Gaza, vielleicht sogar in der ganzen Welt, gehörten. Wie praktisch alle Menschen in Gaza hatten sie Familienmitglieder und ihr Zuhause verloren. Die meisten lebten in und um ihre Krankenhäuser mit ihrer überlebenden Familie unter unvorstellbaren Bedingungen. Dennoch arbeiteten sie weiterhin nach einem zermürbenden Zeitplan, obwohl sie seit dem 7. Oktober nicht mehr bezahlt worden waren. Alle waren sich bewusst, dass sie durch ihre Arbeit als Gesundheitsdienstleister zur Zielscheibe für Israel geworden waren. Dies ist eine Verhöhnung des Schutzstatus, der den Krankenhäusern und Gesundheitsdienstleistern nach den ältesten und am weitesten akzeptierten Bestimmungen des humanitären Völkerrechts gewährt wird.
Wir trafen in Gaza medizinisches Personal, das in Krankenhäusern arbeitete, die von Israel überfallen und zerstört worden waren. Viele dieser Kollegen wurden während der Angriffe von Israel verschleppt. Sie alle erzählten uns eine leicht abgewandelte Version derselben Geschichte: In der Gefangenschaft wurden sie kaum ernährt, ständig physisch und psychisch missbraucht und schließlich nackt am Straßenrand ausgesetzt. Viele berichteten uns, dass sie Scheinhinrichtungen und anderen Formen der Misshandlung und Folter ausgesetzt waren. Viel zu viele unserer Kollegen aus dem Gesundheitswesen sagten uns, dass sie einfach nur auf den Tod warteten.
Die 99 Unterzeichner dieses Schreibens haben zusammen 254 Wochen in den größten Krankenhäusern und Kliniken des Gazastreifens verbracht. Wir möchten ganz klar sagen: Nicht ein einziges Mal hat einer von uns irgendeine Art von militanten palästinensischen Aktivitäten in einem der Krankenhäuser oder anderen Gesundheitseinrichtungen des Gazastreifens gesehen.
Wir fordern Sie auf, zu erkennen, dass Israel systematisch und absichtlich das gesamte Gesundheitssystem des Gazastreifens zerstört hat und dass Israel unsere Kollegen im Gazastreifen gefoltert, entführt und ermordet hat.
Präsident Biden und Vizepräsident Harris, jede Lösung dieses Problems muss mit einem sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand beginnen. Wir wissen es zu schätzen, dass Sie an einem Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas arbeiten, aber Sie haben eine offensichtliche Tatsache übersehen: Die Vereinigten Staaten können den Kriegsparteien einen Waffenstillstand aufzwingen, indem sie einfach die Waffenlieferungen an Israel stoppen und ankündigen, dass wir uns an einem internationalen Waffenembargo sowohl gegen Israel als auch gegen alle bewaffneten palästinensischen Gruppen beteiligen. Wir betonen, was viele andere Ihnen im vergangenen Jahr wiederholt gesagt haben: Das amerikanische Recht ist in dieser Angelegenheit völlig klar: Israel weiterhin zu bewaffnen ist illegal.
Präsident Biden und Vizepräsident Harris, wir fordern Sie auf, dem Staat Israel sofort die militärische, wirtschaftliche und diplomatische Unterstützung zu verweigern und sich an einem internationalen Waffenembargo gegen Israel und alle bewaffneten palästinensischen Gruppen zu beteiligen, bis ein dauerhafter Waffenstillstand in Gaza, einschließlich der Freilassung aller israelischen und palästinensischen Geiseln, erreicht ist, und bis eine dauerhafte Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts zwischen beiden Parteien ausgehandelt wird. Vizepräsident Harris, als wahrscheinliche nächste Präsidentin der Vereinigten Staaten fordern wir Sie auf, eine solche Politik öffentlich zu unterstützen und zu erklären, dass Sie verpflichtet sind, die Gesetze der Vereinigten Staaten einzuhalten, auch wenn dies politisch unbequem ist.
Präsident Biden und Vizepräsident Harris, wir sind 99 amerikanische Ärzte und Krankenschwestern, die unfassbare Verbrechen miterlebt haben. Verbrechen, von denen wir nicht glauben können, dass Sie sie weiterhin unterstützen. Bitte treffen Sie sich mit uns, um zu besprechen, was wir gesehen haben, und warum wir der Meinung sind, dass die amerikanische Politik im Nahen Osten sofort geändert werden muss.
In der Zwischenzeit wiederholen wir, was wir in unserem Schreiben vom 25. Juli 2024 geschrieben haben:
1. Der Rafah-Übergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten muss sofort wieder geöffnet werden, um ungehinderte Hilfslieferungen durch anerkannte internationale humanitäre Organisationen zu ermöglichen. Die Sicherheitskontrolle der Hilfslieferungen muss durch ein unabhängiges internationales Inspektionssystem und nicht durch israelische Streitkräfte durchgeführt werden. Diese Kontrollen müssen auf der Grundlage einer klaren, nachvollziehbaren Prozedur erfolgen, mit einer eindeutigen und veröffentlichten Liste verbotener Güter sowie einem klaren, unabhängigen internationalen Mechanismus zur Beanstandung verbotener Gegenstände, wie sie vom UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten in den besetzten palästinensischen Gebieten vorgesehen ist.
2. Eine Mindestwasserzuteilung von 15 Litern Trinkwasser pro Person und Tag, das Minimum des Sphere-Handbuchs in einer humanitären Notsituation, muss der Bevölkerung von Gaza zur Verfügung gestellt werden, wie von UN Water überprüft.
3. Der uneingeschränkte Zugang von medizinischem und chirurgischem Fachpersonal sowie medizinischer und chirurgischer Ausrüstung zum Gazastreifen muss wiederhergestellt werden. Dies gilt auch für Gegenstände, die im persönlichen Gepäck des medizinischen Personals mitgeführt werden, um ihre ordnungsgemäße Lagerung, Sterilität und rechtzeitige Lieferung zu gewährleisten, wie von der Weltgesundheitsorganisation bestätigt. Unglaublich ist, dass Israel weiterhin medizinisches, palästinensischstämmiges Gesundheitspersonal, sogar amerikanische Staatsbürger, an der Arbeit in Gaza hindert. Dies ist eine Verhöhnung des amerikanischen Ideals, dass „alle Menschen gleich geschaffen sind“, und entwürdigt sowohl unsere nationalen Ideale als auch unseren Beruf. Unsere Arbeit ist lebensrettend. Unsere palästinensischen Kollegen im Gesundheitswesen in Gaza brauchen dringend Hilfe und Schutz, und sie verdienen beides.
Wir sind keine Politiker. Wir erheben nicht den Anspruch, alle Antworten zu haben. Wir sind einfach Heilberufler, die über das, was wir in Gaza gesehen haben, nicht schweigen können. Jeder Tag, an dem wir weiterhin Waffen und Munition an Israel liefern, ist ein weiterer Tag, an dem Frauen von unseren Bomben zerfetzt und Kinder mit unseren Kugeln ermordet werden. Präsident Biden und Vizepräsident Harris, wir fordern Sie auf: Beenden Sie diesen Wahnsinn jetzt.
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