Die Waldbrände in Australien zeigen die erschreckende Existenz des katastrophalen Klimawandels. Sarah Bates verdeutlicht, dass die Hoffnung bei den Zehntausenden liegt, die demonstrieren und radikale Maßnahmen fordern.
Nach monatelangen Waldbränden, die Australien verwüsteten, brach die Wut letzte Woche aus und zeigte sich auf den Straßen im ganzen Land. 10 000e schlossen sich Kundgebungen an, die radikale Handlungen gegen den Klimawandel forderten. In Sydney protestierten mehr als 30 000 Menschen und riefen : “Get rid of ScoMo” (beseitigt ScoMo). Eine Anspielung auf den Tory Premierminister und Kohleindustrie-Marionette Scott Morrison. Organisert von „Uni Students for Climate Justice“ kritiserte die Gruppe die kriminelle Nachlässigkeit der Regierung gegenüber der Waldbrandkrise. In Melbourne blockierten 5 000 Menschen Teile der Innenstadt. Und in Brisbane kam der Verkehr zu einem Stillstand, als 3 000 Menschen die Straßen übernahmen und dabei reifen: „Scomo has got to go“ (Scomo muss gehen). Die verheerenden Bränden in Australien haben verdeutlicht, wie der Klimawandel ganze Landstriche unbewohnbar machen kann. Und die Antwort der australischen Regierung hat gezeigt, dass selbst angesichts einer Katastrophe, Politiker, Chefs und die Reichen Profit über den Planeten und die Bevölkerung stellen werden.
Beispiellose Zerstörung
Das Ausmaß der ökologischen Verwüstung ist beispiellos – und es ist in keinster Weise vorbei. Mehr als 12,3 Millionen Hektar Australiens sind abgebrannt, seit Oktober und haben dabei 16 Menschen umgebracht und tausende Gebäude zerstört. Es wird geschätzt, dass mehr als eine Milliarde Tiere umgekommen sind mit dem Ergebnis, dass ein paar australisch-einheimische Spezies für ausgestorben gehalten werden. Chris Dickman von der University of Sydney schätzt, dass mehr als 800 Millionen Tiere im Staat New South Wales umgebracht wurden. „Ich denke, es gibt nichts ansatzweise vergleichbares mit dieser Verwüstung, die in so einem riesigen Gebiet so schnell stattfindet.“, sagte er.
Obwohl die Brände für seit über zwei Monaten wüten, ist Australien erst ungefähr durch die Hälfte seines heißen Sommers durch. Tim Flannery, ein Klimawissenschaftler und der ehemalige australische Klimabeauftragte sagte, Dass es eine direkte Verbindung zwischen der Waldbrandkrise und dem Klimawandel gibt. „Laut der Wissenschaft tauchen diese extremen Hitzebedingungen, die wir dieses Jahr gesehen haben, normalerweise einmal in 350 Jahren auf.“ , meinte er. „Aber mit dem Einfluss, der durch Menschen hinzugefügten Treibhausgase, ist es wahrscheinlich, solche Verhältnisse alle acht Jahre zu haben“
Es ist nicht so, dass dass die australische Regierung dies nicht schon vorher wusste. Der „Garnaut Klimawandelbericht“, ein von der Regierung gesponserter Bericht, sagte eine Saison mit verheerenden Waldbränden vorher. 2008 warnte er: „Die Brände Saison wird früher starten, später enden und intensiver sein. Dieser Effekt wird über die Zeit wachsen, aber direkt beobachtbar ab 2020“
Wut auf die Regierung
Wut auf die Regierung – und vor Allem Morrison- wächst in der Bewegung auf den Straßen. Feuerwehrleute riskieren ihr Leben im Kampf gegen die Brände. Tausende freiwillige Feuerwehrleute erfüllen ihren Job im „Rural Fire Service“. Sie kämpfen gegen Temperaturen von über 40 Grad an, manchmal für aber 20 Stunden am Tag. Die Brände finden mit dem gleichzeitigen Hintergrund von Stellenabbau und fehlenden Investitionen im Feuerwehrbereich statt. Die „United Firefighters‘“ Gewerkschaft Südaustraliens fordert eine nationale Ermittlung, nachdem ihre Mitglieder gezwungen wurden mit veralteten Feuerwehrwagen zu arbeiten. „Solange die Reichen nicht in der Lage sein werden unverletzt in ihre abgeschlossenen Wohnanlagen zu gehen, werden sie niemals die nötigen Handlungen vollbringen“
Der Gewerkschaftsstaatssekretär Max Adlam äußerte: „Unsere Leute arbeiten sehr hart an etwas, was offen gesagt den Geruch eines öligen Lappen hat. „Diese Leute machen das leidenschaftlich“ Die Waldbrandkrise in Australien zeigt, wie der Kapitalismus dem Klimawandel ohne Antworten gegenüber steht. Während das Land brennt, sind australische Politiker und Bosse immer noch entschlossen, an der profitablen Kohleindustrie festzuhalten. Und einige der Elite toasten immer noch Champagner bei Plüsch-Parties. Solange die Reichen nicht in der Lage sein werden unverletzt in ihre abgeschlossenen Wohnanlagen zu gehen, werden sie niemals die nötigen Handlungen vollbringen. Wettbewerb zwischen verfeindeten Unternehmen und Staaten bedeutet, dass sie in einem System gefangen sind, das auf Profitmaximierung und Wachstum von allem anderen basiert.
Klimapolitik der Regierung
Diese Logik untermauert die Energie- und Klimapolitik Morrisons und der australischen Regierung. Morrison sagte einmal, es gäbe keine einzige Politik, egal ob Klima oder eine andere, die die bedrohlichen Waldbrände beenden könnte. Er hat in so fern Recht, dass es mehr als ein Gesetz bräuchte, aber die Ausgrabung und Verbrennung fossiler Brennstoffe zu stoppen, wäre ein guter Ort zu starten. 2017 brachte Morrison, damals Finanzminister, einen Klumpen Kohle ins Parlament um seine Unterstützung der fossilen Brennstoffindustrie zu signalisieren. „Das ist Kohle“, sagte er, „Habt keine Angst, erschreckt euch nicht. „Es ist Kohle, die Australien für über 100 Jahre einen energie-wettbewerbsfähigen Vorteil gesichert hat, die Wohlstand in Australiens Wirtschaft gebracht hat.“ Seit damals zwangen ihn eine massive Klimabewegung und eine entfaltende ökonomische Krise die Verbindung zwischen Klimawandel und dem extremen Wetter zu akzeptieren. Aber der aktuelle Einsatz der australischen Regierung fällt viel zu klein aus, um die Klimakrise zu bewältigen. Der wichtigste Schritt wäre ein sofortiges Stopp von Kohlenstoff Emissionen. Aber statt auf Öl und Gas Produktion umzusteigen, stimmte die Regierung dem Adani Unternehmen zu, eine neue Kohlemine in Queensland zu bauen und es gibt Pläne sechs weitere zu bauen.
International behielt sich Australien vor, höhere Kohlenstoffemissionsziele bei den Cop25 Gesprächen im Dezember 2019 zu bekommen. Australiens Regierungen hatten versprochen, 2030 um 26% weniger Emissionen zu haben als 2005. Sei behaupten, 90% dieser Reduktion zu schaffen. Aber Australiens Pläne ist dies über „carryover credits“, ein Trick, bei dem man Bonuspunkte bekommt für das Einhalten einer vorherigen Abmachungen, dem Kyoto Protokoll, zu erreichen . Das Protokoll war ein Deal, welcher Australien tatsächlich erlaubt, seine Emissionen für eine Weile zu steigern. So kann Morrison behaupten, er werde das Reduktionsziel, dass 2015 in Paris vereinbart wurde, erreichen, obwohl er in echt weit davon entfernt ist. Die Proteste zeigten eine Alternative zu diesem Horror-Theater. Die Forderungen beinhalten einen sofortigen Wechsel hin zu erneuerbarer Energie, einen sofortigen Übergang für Arbeiterinnen und Arbeiter in der Fossilindustrie und Land- und Wasserunabhängigkeit für einheimische Bevölkerungen. Die Hoffnung liegt bei den Massenprotesten für die Rettung des Klimas und einen Bruch mit dem System des Profites, welches den Planeten verbrennt.
Der Artikel von Sarah Bates erschien im Socialistworker
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