Asbest: Gangsterserie mit ein wenig Rassismuskritik

Bild: ARD Degeto / Pantaleon Films GmbH /

Asbest wird in den deutschen Medien als Nachfolger von 4 Blocks gefeiert und gilt als der erfolgreichste Onlineserienstart der Öffentlich-Rechtlichen. Wie auch 4 Blocks handelt die Serie von Mitgliedern einer libanesischen Familie in Berlin, die sich im kriminellen Milleu bewegen, deutlich werden dabei aber auch die Widersprüche und das auch vermeintliche „Clans“ ganz und gar nicht einheitlich sind.

Die Serie handelt vom 19-jährigen Momo (Mohammed) der grade einen Vertrag für die U23-Mannschaft von Hertha BSC bekommen hat und kurz vor dem Wechsel im Knast landet, weil seine kriminellen Cousins, die Schuld für einen Überfall auf ihn schieben . Momo, der selbst nicht am Überfall beteiligt war, kommt für 9 Jahre ins Gefängnis, wo er trotz anfänglicher Weigerung selbst immer krimineller wird, als er bemerkt, dass ihm niemand glaubt, dass er unschuldig ist.

Momos Mutter eine hart arbeitende Frau, die ihren Ehemann schon vor einigen Jahren verlor, tut alles um ihren Kindern eine gute Zukunft zu ermöglichen und sie vor ihrem kriminellen Schwager zu schützen. Ein Vorhaben, welches mit Momos Zeit im Gefängnis immer mehr misslingt. Momo selbst macht in der Serie immer wieder deutlich, dass er eigentlich nur Fußball spielen will und sich ein anderes Leben für seine Familie wünscht. An verschiedenen Stellen macht er aber auch deutlich, dass der Rassismus, den er als Mensch mit Migrationshintergrund erlebt, ihn trifft. So erläutert er im Gespräch mit der Gefängnistherapeutin, dass er das Gefühl hat, das Migranten nur als Deutsche , wenn sie erfolgreich sind wie z.B. gute Fußballer, ansonsten aber immer die kriminellen Migranten bleiben. Dabei verweist er auf Mesut Özils Zitat: „Deutscher, wenn wir gewinnen, aber Immigrant, wenn wir verlieren“.

Auch an anderen Stellen werden Rassismus und das Gefühl abgehängt zu sein thematisiert. Die Serie selbst wird dadurch nicht zum sozialkritischen Drama in der Migrationsgesellschaft, sondern bleibt eine fiktive Gangsterserie, die allerdings trotz allem Gangsterepos mehr Facetten vermeintlicher „Clans“ zeigt, als das mancher Artikel in einer deutschen Tageszeitung. Denn zumindest wird deutlich, dass eben nicht alle kriminell sind und viele einfach nur ein gutes Leben ohne Stress und Ärger wollen.

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