Indien: Mehrere Tote bei rassistischen Angriffen

Bild von Siamlian Ngaihte auf Pixabay

In den vergangenen Wochen kam es in Indien immer wieder zu rassistisch-motivierten Gewalttaten gegen Muslime und auch Christen. Die Attacken wurden befördert durch mediale Hetze der rechten Modi-Regierung, wie auch von rechten Banden und Organisationen, die teilweise an den Angriffen direkt beteiligt waren. Mehr als 10 Muslime wurden von Hindunationalisten getötet und Hunderte verletzt, aber auch mehrere Sikhs und Christinnen und Christen, darunter zwei Priester, wurden angegriffen.

Einer der tragischsten Fälle antimuslimischer Gewalt ereignete sich im südinischen Karnataka wo der 24 Jährige Arbaz Mulla ermordet am Straßen gefunden wurde. Ermordet wurde er, weil er in einer Beziehung mit einer hinduistischen Frau war, die Täter, vermutlich deren Familie sowie Mitglieder der rechtsgerichteten Sri Ram Sene. In der Provinz Assam wurden 2 Muslime durch Mitglieder indischer Behörden getötet, als diese ein muslimisches Dorf auf Anordnung der indischen Regierung räumten, infolge der Räumungsaktion verloren ca. 1300 Familien ihr Zuhause. Die Regierung begründete die gewalttätigen Räumungen mit der Rückgabe des Landes an die indigene hinduistische Bevölkerung. Im Bundesstaat Chhattisgarh marschierten 3000 hinduistische Männer bewaffnet mit Schwertern. Knüppeln und anderen Waffen durch einen mehrheitlich muslimischen Ort und griff willkürlich Menschen auf der Straße an und verletzte diese schwer. In anderen Teilen Indiens kam es zu Angriffen auf muslimische Geschäfte und Moscheen, sowie eine Kirche und Priester in Uttarkhand, befördert wird dies durch den neuen Hindunationalismus.

Über den neuen Hindunationalismus schreibt Prof. John P. Neelsen: „Er zeichnet sich durch Polarisierung qua Akzentuierung der Interessen der Hindus bei gleichzeitiger Diskriminierung, Exklusion, ja Dämonisierung der religiösen Minoritäten, allen voran der Muslime, aus.“ Doch nicht nur religiöse Gruppen sind Opfer des rechten und neoliberalen Hindunationalismus, in der Provinz Uttar Pradesh wurden 9 protestierende Farmer bei Protesten gegen das neue Landwirtschaftsgesetz getötet, vier davon starben als sie von einem Auto überfahren wurden, welches mit über 100 Kmh in die Menge fuhr. Im Auto selbst saß der Sohn des indischen Innenministers Ajay Mishr, der einer der lautesten Vertreter des Landwirtschaftsgesetzes ist, wie auch der Hetze gegen Minderheiten im Land.

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