Wieder einmal wird die Öffentlichkeit mit Halbwahrheiten und Lügen auf eine Militärintervention vorbereitet
Ohne Zweifel befindet sich Venezuela in einer kritischen Lage. Die sich seit mehreren Jahren verschärfende Wirtschaftskrise hat enorme soziale Folgen und die politische Konfrontation ist zum Jahresbeginn auf ein nie dagewesenes Niveau eskaliert. Durch die offensichtlich aus den USA geplante und gesteuerte Inthronisierung des Parlamentspräsidenten Juan Guaidó zum „Übergangspräsidenten“ Venezuelas, ist der Konflikt brandgefährlich geworden.
Seit Wochen droht die Trump-Regierung offen und im klaren Widerspruch zum Völkerrecht mit einer militärischen Intervention, um Präsident Maduro aus dem Amt zu jagen. Die Bundesregierung hat durch ihre formale Anerkennung des Putschisten als Präsident ebenfalls das Völkerrecht verletzt und Öl ins Feuer gegossen. Die Möglichkeit eines bewaffneten Konfliktes ist real. Doch spätestens seit dem Ende der Blockkonfrontation werden Kriege nicht mehr ideologisch oder machtpolitisch begründet, sondern bedürfen einer „noblen“ Erzählung. Heute geht es vorgeblich um Freiheit, Menschenrechte und Demokratie.
Geradezu aus dem Lehrbuch einer solchen „humanitären“ Intervention scheint der aktuelle Umgang mit Venezuela. Das medial konstruierte Bild ist dabei einfach: Ein autoritärer Herrscher (Maduro) klammert sich an die Macht, lässt sein Volk verhungern und geht mit Gewalt gegen jene vor, die damit nicht einverstanden sind. Die gute „internationale Gemeinschaft“ solidarisiert sich mit dem Freiheitskämpfer Guaidó, der für die Wiederherstellung der Demokratie und humanitäre Hilfslieferungen kämpft.
Geopolitische und wirtschaftliche Beweggründe für diesen Eingriff in die Souveränität Venezuelas werden weitgehend abgetan, denn man muss ja den leidenden Menschen helfen. Dass man mit den in Venezuela angelegten Kriterien auch Interventionen in dutzenden anderen Ländern rechtfertigen könnte, spielt dabei keine Rolle.
Das geflügelte Wort von der Wahrheit als erstem Opfer des Krieges, trifft einmal mehr zu. Denn mit enormem Aufwand ist in den letzten Wochen daran gearbeitet worden, in der Öffentlichkeit eine Akzeptanz für eine mögliche Intervention zu schaffen. Mithilfe von Militärflugzeugen bringen die USA Hilfsgüter an die kolumbianisch-venezolanische Grenze und drohen damit, diese notfalls mit Waffengewalt ins Land zu bringen. Dass selbst Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz und die UNO die Aktion als politisch motiviert kritisieren und ablehnen, von „humanitärer“ Hilfe zu sprechen[1], spricht Bände. Doch scheint es medial kaum durchzudringen.
Humanitäre Hilfe
Vor allem wird dabei aber das Bild vermittelt, als hinge das Überleben der venezolanischen Bevölkerung von diesen Lieferungen ab. Das ist unter verschiedenen Aspekten falsch oder zumindest zweifelhaft.
Zunächst einmal ist die Grundannahme umstritten, ob sich Venezuela in einer „humanitären Krise“ befindet und Hilfslieferungen benötigt. Diese haben üblicherweise ihre Berechtigung, wenn der jeweilige Staat nicht in der Lage oder nicht willens ist, die eigene Bevölkerung in Notlagen zu versorgen. Insbesondere durch die Hyperinflation seit Ende 2017 ist die Kaufkraft großer Teile der Bevölkerung eingebrochen. Zwar wurde der Mindestlohn immer wieder nach oben angepasst, konnte aber kaum mit den steigenden Preisen mithalten. Dadurch ist es für diejenigen in Venezuela, die von Einkommen in der Landeswährung abhängen, immer schwerer geworden, ihren Grundbedarf zu decken. Auch im Gesundheitswesen hat die Krise dramatische Folgen gehabt. Medikamente und medizinisches Material sind seit mehreren Jahren knapp.
Die Regierung Maduro hat sich dennoch bislang geweigert, von einer humanitären Krise zu sprechen. Nichtsdestotrotz trifft es nicht zu, dass sie keine Hilfe aus dem Ausland akzeptiert habe. So kooperiert die Regierung durchaus mit Stellen der UNO. Beispielsweise hat die Panamerikanische Gesundheitsorganisation (PAHO) im Januar drei Millionen antiretrovirale Tabletten für HIV-Infizierte[2] und Medikamente für Krebs- und Parkinsonpatienten[3] nach Venezuela gebracht. Anderen Medienberichten zufolge, hat die UNO in Venezuela Hilfen für 100.000 Kinder und Frauen verteilt.[4] Dies mag man als nicht ausreichend kritisieren, aber es widerlegt die häufig wiederholte Aussage, Maduro lasse keine Hilfe ins Land.
US-Sanktionen
Nicht zu Unrecht beklagt die venezolanische Regierung, dass die aktuelle Situation durch die Sanktionen der USA verschlimmert wurde. Denn seit August 2017 haben diese es staatlichen venezolanischen Stellen enorm erschwert, Güter zu importieren und internationale Zahlungen zu tätigen. Dazu gehören auch Medikamente, wie die Regierung wiederholt beklagt hat.
Auch die staatliche Erdölproduktion, die sich ohnehin durch mangelnde Investitionen und Korruption in einem schlechten Zustand befand, ist im Zuge der Sanktionen weiter eingebrochen. Dem Staat sind dadurch wichtige Einnahmen abhandengekommen. Vor diesem Hintergrund wirkt das im Januar verkündete Öl-Embargo und das Einfrieren von Milliarden-Werten wie der Versuch, der venezolanischen Wirtschaft und den staatlichen Strukturen den Todesstoß zu versetzen, um die Bevölkerung gegen die Regierung aufzubringen. Dies bedeutet nicht, dass die Sanktionen die einzige Ursache des Niedergangs der venezolanischen Wirtschaft sind. Dazu haben maßgeblich eine katastrophale Wirtschafts- und Währungspolitik der Regierung Maduro, der Verfall des Erdölpreises, Korruption sowie strukturelle Probleme der venezolanischen Wirtschaft beigetragen. Aber es mutet doch merkwürdig an, wenn die USA sich nun als Retter in einer Not anbieten, die sie selbst mit zu verantworten haben.
Hervorzuheben ist außerdem, dass die USAID-Hilfslieferungen quantitativ aufgebauscht werden. Denn es handelt sich bisher um Güter im Wert von etwa 20 Millionen US-Dollar. Selbst nach offiziellen Angaben[5] über die erste Lieferung könnten damit gerade einmal 10.000 Menschen für einige Wochen versorgt werden. Die Regierung in Caracas hingegen gibt an, im Rahmen des Programms „CLAP“ etwa sechs Millionen Familien regelmäßig mit stark subventionierten Grundnahrungsmitteln zu versorgen. Sie beklagt außerdem, dass durch die US-Sanktionen mehrere Milliarden US-Dollar im Finanzsystem blockiert wurden, die sie für wichtige Importe wie diese und für Medikamente benötige.
Konstruktion einer regionalen Krise
Ein anderer Aspekt, bei dem mit Halbwahrheiten daran gearbeitet wird, eine regionale Krise zu konstruieren, ist die Migration. Immer wenn es darum geht, dass Menschen aufgrund der Krise Venezuela verlassen haben, wird die Zahl drei Millionen genannt. Diese geht auf die UNO zurück. Auch bei der Sitzung des UN-Sicherheitsrates Ende Januar wurde Bezug auf diese Zahlen genommen. Unter anderem der deutsche Vertreter, Christoph Heusgen, argumentierte, dass es sich angesichts der hohen Zahl von Flüchtlingen nicht mehr um eine nationale, sondern um eine regionale Krise handelt. Indirekt bezog er sich damit auf die „Schutzverantwortung“ (Responsibility to Protect), die zunehmend zur Rechtfertigung von Interventionen bemüht wird.
Eine genauere Betrachtung zeigt allerdings, dass bei den Migrationszahlen einiges durcheinandergeworfen wird. Der Journalist Jonatan Pfeiffenberger hat sie sich genauer angesehen[6] und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Zahl von drei Millionen Krisenflüchtlingen aus Venezuela so nicht haltbar ist. Die einzige Quelle für die drei Millionen sei eine Auswertung von Facebook-Profilen, bei der alle Venezolaner im Ausland geschätzt werden, und zwar unabhängig davon wann und mit welcher Motivation sie das Land verlassen haben. Es ist auffällig, dass fast nirgends zwischen Arbeitsmigranten, Flüchtlingen und Asylsuchenden unterschieden wird. Schließlich ist es etwas völlig anderes, ob gut ausgebildete angehörige der Mittelschicht im Ausland bessere Berufschancen sehen und deshalb migrieren oder ob Menschen vor Hunger und Verfolgung fliehen.
Differenziertere Zahlen der UNO kommen hingegen auf knapp 400.000 Venezolaner/innen, die im Ausland Asyl beantragt haben und knapp eine Million, die sich Ende 2018 anderweitig legal im Ausland aufgehalten haben. Das ist zwar schon für sich genommen eine tragisch hohe Zahl und hinzu kommt eine Dunkelziffer. Aber es zeigt dennoch, dass die Zahlen manipulativ eingesetzt werden und exakt ins Narrativ zur Rechtfertigung einer Intervention passen.
Krieg als schlechteste Option
Die Auswirkungen der langanhaltenden Wirtschaftskrise in Venezuela sind verheerend und man sollte es tunlichst vermeiden, diese zu beschönigen. Angesichts der offensichtlichen Vorbereitung einer Intervention gilt es aber auch Übertreibungen und Falschdarstellungen entgegenzutreten. Man denke nur an den vermeintlichen Hufeisenplan, der den Kosovo-Krieg rechtfertigen sollte, oder die Massenvernichtungswaffen im Irak: Am Anfang von Kriegen stehen fast immer Lügen.
So schlimm man die Lage in Venezuela auch bewerten mag und egal
wie kritisch man zur Regierung Maduro steht: Ein Krieg würde die Situation
extrem verschlimmern und kein Problem lösen. Deshalb kommt es im Moment darauf
an, mit aller Kraft einen solchen zu verhindern. Venezuela braucht keine
Interventionen von außen, sondern eine friedliche und politische Lösung, die
die Souveränität des Landes achtet. Die Vermittlungsversuche von Uruguay,
Mexiko und den Caricom-Staaten im Rahmen des so genannten
„Montevideo-Mechanismus“ bieten hierfür die beste Möglichkeit.
[1] https://venezuelanalysis.com/news/14316
[2] https://www.paho.org/ven/index.php?option=com_content&view=article&id=496:venezuela-recibio-3-millones-de-tabletas-de-antirretrovirales-mediante-el-plan-maestro&Itemid=0
[3] https://www.paho.org/ven/index.php?option=com_content&view=article&id=495:ops-entrego-al-ivss-medicamentos-para-la-atencion-de-tres-mil-pacientes-venezolanos&Itemid=0
[4] https://acento.com.do/2019/internacional/venezuela/8649839-onu-reclama-109-5-millones-dolares-ayudar-venezuela-solo-le-dan-49-1-millones/
[5] https://cnnespanol.cnn.com/2019/02/08/que-hay-en-las-cajas-de-ayuda-humanitaria-de-usaid-enviadas-a-venezuela/
[6] https://amerika21.de/2019/02/222195/un-venezuela-fluechtlinge-migranten
24 Antworten
Puuh Sandra
Da bin ich aber froh daß du das differenziert siehst.
Und nicht wie die anderen Linken ausschließlich den US Imperialismus verantwortlich siehst.
Sollte man die Sanktionen gegenüber diesem Land stoppen, das ist echtes Völkerrecht, aber nicht 1 LKW mit angeblichen Hilfsmitteln.
Warum sagt man nicht das Russland schon einige 100 t geschickt haben.
Venezuela ist das perfekte Beispiel wie Kapitalismus funktioniert.
Wenn das gemeine Volk am Volksvermögen beteiligt werden soll, lässt die vermögende Elite die Wirtschaft ausbluten. Der Elite gehören ja die meisten Machtmittel, also die meisten Versorgungseinrichtungen, Handel und Industrie.
Das darbende Volk wird natürlich böse und schuld ist wie immer die Regierung.
Die Regierung wird gestürzt und die Elite stellt wieder die alten Verhältnisse her.
Reichtum für die OBEN, Hungerlöhne für die UNTEN.
So einfach ist kapitalistischer Machterhalt.
Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Bericht!
VENEZUELA: Danke für die „Blick-Schärfung“!
Habe mich seit langem gefragt was hinter Maduros Verhalten steckt… gleichzeitig seinem
engelsgleichen Kontrahenten irgendwie tief mißtraut….
Wenn aber DAS dahintersteckt, daß die Öffentlichkeit auf eine Militärintervention
WIEDER INITIIERT durch die USA – genauso wie vor dem IRAK-Krieg),
eingestimmt werden soll, durch täuschende tränentriefende Meinungsmache
auch in unseren Nachrichten,
Merke: Die USA haben noch NIEMALS aus humanitäten Gründen
Hilfslieferungen geleistet. Die USA haben NUR NUR NUR Tod und Verderben im Sinn,
sooft sie ihrer Interessen wegen irgendwo intervenieren!
Die USA … sie wären nicht die USA, würden sie OHNE milit. Interventionen auskommen.
Die USA erfinden ständig neue Kriegsmotive – überall auf der Welt, demnächst bestimmt auch
der IRAN, der gerade wieder sanktioniert wird.
Wie verachtenswert, diese Kriegsgelüste – allein für US-Interessen!
Das alles mit Hilfe hochbezahlter Militärstrategen wie Krscinskys & Co!!!! …
Gestern – heute und morgen!
Es waren im übrigen v.a. US-Sanktionen – die das Land in diese schreckliche Lage
gebracht – KUBA – auch so ein Beispiel haben!!!
Und erst JETZT verstehe ich MADURO plötzlich besser, der (ähnlich Saddam Hussein!) täglich mehr wie ein egoistischer Teufel dargestellt wird…
VENEZUELA: Danke für die „Blick-Schärfung“!
Habe mich seit langem gefragt was hinter Maduros Verhalten steckt… gleichzeitig seinem
engelsgleichen Kontrahenten irgendwie tief mißtraut….
Wenn aber DAS dahintersteckt, nämlich daß die Öffentlichkeit auf eine Militärintervention
WIEDER INITIIERT durch die USA – genauso wie vor dem IRAK-Krieg),
eingestimmt werden soll, durch täuschende tränentriefende Meinungsmache
auch in unseren Nachrichten, dann ist für mich die Sache nur logisch, also wie gehabt.
Merke: Die USA haben noch NIEMALS aus humanitäten Gründen
Hilfslieferungen geleistet. Die USA haben NUR NUR NUR Tod und Verderben im Sinn,
sooft sie ihrer Interessen wegen irgendwo intervenieren!
Die USA … sie wären nicht die USA, würden sie OHNE milit. Interventionen auskommen.
Die USA erfinden ständig neue Kriegsmotive – überall auf der Welt, demnächst bestimmt auch
der IRAN, der gerade wieder sanktioniert wird.
Wie verachtenswert, diese Kriegsgelüste – allein für US-Interessen!
Das alles mit Hilfe hochbezahlter Militärstrategen wie Krscinskys & Co!!!! …
Gestern – heute und morgen!
Es waren im übrigen v.a. US-Sanktionen – die das Land in diese schreckliche Lage
gebracht – KUBA – auch so ein Beispiel haben!!!
Auf diesem Hintergrund verstehe ich Präsident MADURO nun plötzlich viel viel besser,
der (ähnlich Saddam Hussein!) täglich mehr zum egoistischen Teufel stilisiert wird….
Die Lage in Venezuela ist nur mit internationaler Solidarität und nicht mit unzulässiger Einmischung zu klären.
Chile lässt grüßen. Die USA dulden keinen antikapitaistischen Staat auf amerikanischem Boden.
Es braucht den Zusammenhalt der Lateinamerikaner.
In Deutschland müssen wir vor allem aufklären und den Lügnern Paroli bieten.
Kürzlich gelesen, Venezuela sitzt auf einem riesigen Ölvorkommen….demnach scheint die doch auch finanziell gebeutelte USA für sich hierin einen eigenen Rettungsanker zu sehen.
Nicht angesprochen wurden auch die Goldreserven, die sich in Frankreich befinden und deren Herausgabe verweigert wird
Nicht gern gesehen wird vom Westen, die soziale und als sozialistisch angesehene Politik Maduros, der ebenseine BevölkeRing ANTEIL am Wohlstand geben wollte.
Sein einziger Fehler: er hatte es wohl verpasst, auf eine Art industrielle Revolution in seinem Land zu bauen.
USA mit CIA mit seinen westlichen Vasallen treiben ein böses Spiel…..so wie auch schon mit Kuba. Leider gibt es keinen J.F.K. mehr, der sich diesem widersetzte.
Deutschland hilft mit seiner Regierug und Merkel dem desaströsen Treiben.
VÖLKERRECHTSVERLETZUNG!!!!!!!!!
Das Elend in der Welt des Kapitalismus war schon immer größer. Allein 40 Millionen US-Bürger haben keine Krankenversicherung. Das gab es noch in keinem sozialistischen Land. Der US-Imperialismus mordet und plündert weltweit. Kein Land ist mehr sicher. Agressor der Regime-Changes war immer der US-Imperialismus. Die USA schulden Venezuela 7 Mrd. Dollar für geliefertes Erdöl. Und die US-Sanktionen haben Venezuela erst in diese Sitution gebracht. Mehr muss man nicht wissen.
Am Anfang von Kriegen stehen fast immer Lügen!!!
Abby Martin untersucht die ‚HUNGERSNOT‘ in Venezuela wie nach ihr Max Blumenthal (UPDATE)
…. wie nach ihr Max Blumenthal. Ein Freund hat sich die Mühe gemacht und das Video mit deutschen Untertiteln versorgt. Im übrigen ist Abby Martin gerade aus Caracas zurückgekehrt und berichtet auf RT von den vielen Todesdrohungen, die sie dort erhalten hat: https://www.youtube.com/watch?v=mx905qIl9NA
Der humanitären Krise auf der Spur – Max Blumenthal in einem Supermarkt in Caracas
https://www.youtube.com/watch?time_continue=306&v=dzh-jfLNVPs
Die Rolle der USA als Weltpolizist mit dem Kriegstreiber Trump ist nicht ausreichend berücksichtigt und auch die verlogene Welpolitik der reaktionären Bundesregierung mit ihrer hörigen Presse findet zu wenig Beachtung. In Venezuela wird ein faschistoider Krieg um die Rohstoffe des Landes geführt.
Liebe Grüsse Achim Pioch.
Ich sehe es ganz genau so! Man bedenke die Frechheit: Im Radio hörte ich unlängst, dass es sich bei den Aktivitäten der USA nicht um „Einmischung in innere Angelegenheiten Venezuelas“ handelt, sondern um `Neuland internationaler Beziehungen`! Ist das nicht eine extreme Verdummung ???
Die Einmischung der USA in Südamerika hinterlässt immer einen bitteren Beigeschmack. Meist ist das reale Hauptargument die Unterstützung der wirtschaftlichen Interessen der USA, wie Öl- und Waffenpolitik. Beispiele dafür gibt es viele in der jüngsten Geschichte, z.B. in Chile gegen Salvador Allende, in Kuba gegen Fidel Castro in der gescheiterten Schweinebuchtaktion (das Ultimatum gegen die Sowjetunion zur Aufstellung von Atomraketen war dagegen berechtigt),
sehr geehrter Herr Hunko, Mit Interesse habe ich soeben Ihren Artikel über Venezuela gelesen. Es ist eine Wohltat, endlich einmal einen Bericht zu lesen, der glaubhaft ist, nach all den einseitigen Berichten vom Fernsehen. Ich war im August letzten Jahres in Kolumbien und habe bei der Einreise nach Ecuador mit englisch sprechenden Leuten aus Venezuela gesprochen. Schon damals wurde übereinstimmend gesagt, daß die USA dahinter stecken. Wie recht sie hatten. Nach wie vor, wurde Chaves hochgelobt und sein Tod tief betrauert. Der jetzige Möchtegern Chef hat schon 2007 gegen Chaves gehetzt, dumm nur, daß die damalige Wahl haushoch von Chaves gewonnen wie übrigens alle Wahlen. Hoffentlich gibt es noch eine friedliche Lösung, ich wünsche es der Bevölkerung.
Mit freundlichen Grüßen
Karin Rößle-Kallas
US-Imperialismus bedeutet: Kein Land hat soviele Militärbasen wie die USA. Seit 1945 waren die USA an Kriegen in Korea, Vietnam, Kambodscha, Indien/Pakistan, Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Kuwait, Libyen, Syrien beteiligt. Und da sind die unzähligen verdeckten Operationen des CIA und die zahlreichen Regime-Changes (Griechenland, Kuba, Laos, Bolivien, Jordanien, Angola, El Salvador, Iran, Nicaragua, Honduras, Falklandkrieg, Grenada, Haiti, usw.) noch nicht eingerechnet. Was die US-Regierung unter Demokratie versteht, ist die hemmungslose Ausbeutung aller Völker und die Unterstützung faschistischer Regime, wie Spanien (Franko), Chile (Pinochet). In Kolumbien und Brasilien wurden erst vor kurzem neue US-Marionetten installiert. Mit von den USA finanzierten „freien“ Wahlen natürlich. Nach Venezuela kommen dann Nicaragua, Kuba, Russland und China an die Reihe. Und dann ist keiner mehr da, der den Mund aufmacht.
Wenn die Hilfe ehrlich wäre, würden Sie umgehend alle Sanktionen gegen das Land, vor allem in erster Linie die Blockade gegen den wichtigen Devisen Rohstoff Erdöl aufheben. Wenn die USA wirklich humanitär handeln würde dann würden diese viel eher den Jemeniten helfen. Die verhungern wirklich. Aber das ist ja egal, weil das verursacht ja Saudi Arabien und die haben sie ja schon in der Tasche, der Hegemon USA. Schurkenstaaten die Öl gegen grüne Zettelchen und Staatsanleihen (Dollarbindung an den Ölexport) verkaufen, die dürfen dann auch Rüstungsgüter kaufen und gegen Karshoggis (kritische Journalisten), gegen das eigene Volk und gegen andere Völker wie eben den Jemen einsetzen. Das ist alles so Verlogen.
Der vom CIA unterstützte Putsch in Chile gegen Allente wurde auf ähnliche Weise vorbereitet. Der finanzierte und ausgerufene Streik der LKW-Fahrer in ganz Chile sollte die Versorgng der Bevölkerung unterbrechen, bzw. unterbinden. Engpässe entstanden. Aufgewiegelte Menschen namen die Enpässe zum Anlass gingen zum Protest auf die Straßen ,klopften mit Löffeln auf Kochtöpf etc.. Pinochet nahm die “ Unruhen“ zum Anlass wieder Ruhe und Ordnung wieder herzustellen.
Ach, Franz -Josef Strauß übrigens pflegte gute Beziehungen zum Pinochet-Regime und Bruno Heck damals Familienminister der BRD tat Kund im Stadion sei es schön . ( Das Stadion warSammellager für Pinochetgegner. In Ihm wurde gefoltert und gemordet )
Die internationale Konterrevolution
Bei dem Konflikt in und um Venezuela – ähnlich wie in Brasilien, Bolivien, Honduras,Thailand etc.- geht es nicht um um eine normale Auseinandersetzung zwischen Regierung und Opposition, sondern um Besitz, Macht und Privilegien in der Hand der traditionellen Besitz- und Machtcliquen.
Es geht um den Gegensatz, der seit der Russischen Revolution die Welt in zwei Teile spaltet, den „Kalten Krieg“ und den Vietnamkrieg heraufbeschworen hat und von dem Karl Marx schon 1848 im Kommunistischen Manifest ironisch feststellte, es gehe ein Gespenst um in Europa, das „Gespenst des Kommunismus“! Es ging darum, die Errungenschaften der Französischen Revolution, die bisher meist nur dem wohlhabenden Bürgertum zugute gekommen sind, endlich auch auf die unterprivilegierten Teile der Weltbevölkerung auszudehnen. Die Fehlentwicklungen und Entartungen dieses schwierigen und konfliktreichen Prozesses wären sicher weniger schlimm geraten, wenn der Widerstand der Privilegierten gegen diesen Prozess nicht so heftig und brutal gewesen wäre. (Pariser Kommune)
Um der historischen und politischen Ehrlichkeit willen sollten wir aufhören, den traditionellen Begriff der „Konterrevolution“ zu verschleiern, indem wir den Konflikt zwischen Arm und Reich als Streit zwischen Regierung und Opposition oder als „Kampf um Rohstoffe“ darstellen, weil sonst niemand begreift, warum dieser Kampf mit solcher Heftigkeit und Brutalität geführt wird, jedoch letztlich unvermeidlich is, wenn wir nicht die gewaltige Kluft zwischen arm u nd reich auf ewig leben wollen.t.
Den USA geht es nur ums Erdöl. Jener Stoff ohne den heute keine Industriegesellschaft mehr funktioniert. Gäbe es in Venezula nur Sand, würde sich der US-Imperialismus einen Scheißdreck für dieses Land interessieren. Seit 1945 wurden in den von den USA geführten Kriegen, mehr Menschen gemordet, als im ganzen 2. Weltkrieg (55 Millionen Tote). Das Gerede vom „Schutz der Menschenrechte“ ist für die US-Kriegstreiber ohnehin nur hohles Geschwätz und Vorwand für einen Angriffskrieg.
Die Ziele der Ausbeuter versteht man auch ohne Studium. Hier ein Bespiel: „In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“, sagte der ehem. Bundesminister Egon Bahr (SPD), am 04.12.2013 in Heidelberg, vor einer Schulklasse in der Ebert-Gedenkstätte, zitiert nach »Egon Bahr schockt die Schüler: „Es kann Krieg geben“«