Frauen*streik 2019 – 29.09.2018 – Planungs- und Vernetzungstreffen

In diesem Jahr sind zum Internationalen Frauen*tag tausende Menschen in über 20 deutschen Städten, so auch in Düsseldorf, auf die Straße gegangen, so viele wie seit Jahren nicht mehr.

Überall auf der Welt waren Frauen* auf der Straße: In Spanien verließen sie ihre Arbeitsplätze, störten den Verkehr und verweigerten die Hausarbeit. Mit ihren Protestaktionen legten sie das Land teilweise lahm und schafften so massiv Aufmerksamkeit. In Argentinien und Polen gingen Frauen* für ihr Recht auf Selbstbestimmung auf die Straße, in Chile besetzten sie die Universitäten.

Auch in Deutschland gab es schon mal einen Frauenstreik. 1994 haben 1 Million Frauen* gegen schlechte Arbeitsbedingungen, den Abbau von Sozialleistungen und für ein Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung gestreikt. So heißt es in dem Aufruf von 1994: „Jetzt streiken wir! Frauen werden die Hausarbeit niederlegen, betriebliche Aktionen bis zum Streik durchführen, nicht einkaufen, nicht mehr höflich lächeln, nicht nett sein, keinen Kaffee kochen und die Kinder den Männern mit auf die Arbeit geben. Auffällig und frech werden wir unsere Gemeinsamkeit und unsere Solidarität bekunden….Wir wollen die Teilhabe an allen gesellschaftlichen Entscheidungen entsprechend unserem zahlenmäßigen Anteil an der Bevölkerung. Wir wollen die gleichmäßige Verteilung der bezahlten und unbezahlten Arbeit unter Frauen und Männern und eine eigenständige Existenzsicherung für jede erwachsene Person…“

Wir wollen in die Fußstapfen der streikenden Frauen* von 1994 treten, uns gemeinsam an die Kämpfe erinnern und an ihnen anknüpfen. Es gibt viele Gründe für einen feministischen Streik auch in Deutschland. Der Unmut ist heute noch groß, die Forderungsliste leider immer noch aktuell. Sie beginnt bei ungleichen Löhnen, hört aber da noch lange nicht auf. Denn wir finden, dass ein Streik von Frauen* nicht allein die Lohnarbeit meinen kann, sondern auch die vielen anderen Bereiche, in den Frauen* tätig sind: in der Familie, in der Beziehung, im Alltag, in Politik und viele mehr.

Wir wollen uns nicht mehr zwischen Beruf und Privatleben zerreißen, „Quotenfrauen“ genannt werden und weniger Geld für die gleiche Arbeit erhalten, während ein Großteil unserer Arbeit nicht mal als solche anerkannt wird. Wir haben genug davon, dass Armut auch in Deutschland vor allem uns Frauen* betrifft. Wir haben genug davon, dass wir im Alter schlechtere Renten bekommen. Wir haben genug davon, dass an unseren Arbeitsplätzen, in der Klinik, in den Altenpflegeeinrichtungen, in den KiTas, an der Kasse, schlechte Arbeitsbedingungen herrschen. Und wir haben genug davon, dass, wenn wir Hilfe brauchen, weil Frauenprojekte nicht genug Geld bekommen. Wir haben genug von Rassismus.

Wir werden die festgefahrenen und diskriminierenden Strukturen nicht weiter hinnehmen und wollen gemeinsam unsere Gesellschaft zu einer besseren machen. Wie kann das aussehen? Das wollen wir mit Euch diskutieren und auf den Weg bringen. Also: kommt zum Planungs- und Vernetzungstreffen für einen Frauen*streik in NRW und bringt sie mit: Eure Mütter, Nachbarinnen, Kolleginnen und Freundinnen:

29. September: Planungs- und Vernetzungstreffen für einen Frauen*streik in NRW

12:00 – 20:00 Uhr im Saal 2 des Theater Oberhausens

Willi-Quadflieg-Platz 1, 46045 Oberhausen

Der Raum ist barrierearm und für Kinderbetreuung ist den ganzen Tag gesorgt.Anmeldungen unter: ten.puesirobfsctd@91kiertsneuarf

Ein Beitrag von Nina Eumann, Ko-Kreis Bündnis Frauen*streik 2019 NRW sowie Lisa NRW

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