Jean-Paul Satre: Der Ekel

Sartres Magnus Opus, der Ekel. Ein erleuchtendes Werk. Gar ein Feuerwerk der Philosophie. Ein Meisterstück. Sartre vermag die Absurdität der Existenz in genial offensichtlicher Weise dar zu stellen, wie kaum ein anderer. Die dauernde Erkenntnis die dieser Roman mit jeder seiner Zeilen im Leser weckt, ist unvorstellbar bereichernd.


Genug des Lobes, nun zum Ernst des Buches. Der Ekel ist ein außergewöhnliches und zugleich tief verstörendes Buch. Nicht auf die Weise eines Marquis de Sade. Nein, es ist nicht brutal, zerstörerisch oder widerwärtig, nicht auf den ersten Blick.  Denn das Buch ist ein Augenöffner. Ein Arbeitsloser Historiker der sich anschickt selbst einen Roman zu schreiben stößt auf nicht geringeres als die Grenzen des Seins. Sein Leben beginnt sich, mit der allmählich schleichenden Erkenntnis der wahren Natur der Dinge die ihn umgeben, radikal zu verändern. Jedes auch noch so kleine und scheinbar unbedeutende Ereignis, wird zum alles verändernden Augenblick der Wahrheit. Der Spaziergang auf der Straße, das Betrachten eines Liebespaares im Café, ja sogar das Betrachten einer einfachen Sitzbank. Alles ist genau, präzise und radikal aber alles fremd. Der berühmte Kellner und die Hafenstraße, die Bar Dame, ja die Bar eigens und zum Schluss man selbst. Man ist fremd. Sich selbst, der Welt die einen umgibt. Anders nicht mehr vertraut. Nie wieder wird etwas für ihn vertraut sein.

Der Ekel nimmt uns mit auf eine Reise der Erkenntnis, die wir in uns selbst erst entdecken werden. Konstant und völlig unbedarft wirft Sartre Fragen auf die wir uns nie getraut hätten zu stellen oder ihnen ob der oberflächlichen Banalität nie besonders Beachtung geschenkt haben. Aus Fragen wie: „Ist das eine Sitzbank“, holt Sartre das maximale des Seins hervor. Er reißt den Schleier der Konventionen, Mythen und des Aberglaubens nieder und präsentiert uns, wie wir wirklich sind und wozu wir nie den Mut hatten zu stehen. Nämlich uns selbst.

 

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