Der Duft von Jasmin

B.traeger, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Der Duft von Jasmin, Orangen,
Zitronen, Guaven, Gewürzen, Kaffee,
Asphalt, schwülstige Parfums,
fruchtiger Tabak aus Wasserpfeifen, Abgase…
Schwere warme Luft.
Lauer Wind vom Meer.
Sanfte Brise aus der Wüste.
Quirliges Gerede,
eindrückliche Rufe aus dem Minarett,
Kirchenglocken, Geklapper von Geschirr
aus allen Cafés der vielen Ecken und Gassen.
Charmanter Lärm des Straßenverkehrs, Kinderlachen,
Händlerrufe, Grillenzirpen.
Chaos, doch entschleunigt.
Liebe zum Unvollendeten.
Ehrfurcht vor den Bauten der Geschichte.
Hektik, doch mit Charme.
Farben, Gold und viel Gerümpel.
Sonne sanft auf der Haut,
abgekühlt durch den Wind, der die Geschichte flüstert.
Liebe, Freude, Großzügigkeit und dabei so viel Leid.
Momente, die zur Ewigkeit werden.
Und Ewigkeit, die man in jedem Moment erblicken kann.
Stunden, die sich noch wie Stunden anfühlen.
Sinn, der wirklich noch Sinn macht.
Jahrtausende zum Anfassen, Begehen und Anschauen.
Gegenwart, die die Augen des Herzens wieder öffnet.
Zukunft, die das Wesentliche offensichtlich macht.
Geschichten wie aus dem Märchen.
Du, mein Land, das Land meiner Vorfahren,
ich will dich riechen,
ich will dich spüren,
ich will dich sehen und
ich will dich hören.
Dort, wo die Zeit nie still steht und dennoch nie vergeht.
Wie ein Mantel umarmst du mich
und gibst der hungrigen Seele Brot.
Du weckst die Sinne,
du weckst das Herz.
So viel zu staunen und gleichzeitig spendest du
Frieden im Inneren.
Du, mein Land, Land meiner Vorfahren,
wie sehr vermisse ich dich.
Deine Wärme, dein Chaos, deine Liebe,
deine Zeit, die noch Zeit ist.
So schließe ich meine Augen und träume davon..
Und höre dein Blut in meinen Adern voll Stolz.
Du bist ein Teil von mir
und ich auch immer ein Teil von dir.
Und aus meinen Augen fließt eine Träne voll Schmerz,
denn dein Leid ist auch mein und
das Leid ist zu groß.
Nur daran zu denken zerreißt das Herz
in tausend Splitter.
So lass uns schlafen und beide träumen
vom Frieden und der Hoffnung,
uns bald wieder in die Arme zu schließen
in blühenden Straßen voller Liebe,
Chaos und unvollendeter Schönheit.

Ein Gedicht von Jumanah Tubaileh, Nahost – und Religionswissenschaftlerin

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