Mit dem Verzicht des Governors Phil Scott (Republikaner!) auf ein Veto ist es nun amtlich: Vermont wird der 11. US-Staat, der Cannabis legalisiert. Damit erhöht sich zum ersten Mal in diesem Jahr die „legalisierte Weltbevölkerung“: die Zahl der Menschen, die in einem Gebiet wohnen, in dem der Cannabismarkt vollständig reguliert wird.
Vermont hatte schon zuvor eine sehr liberale Cannabispolitik. Seit 2018 ist der Besitz von bis zu einer Unze Cannabis legal, ca. 28 Gramm, ebenso der Anbau von zwei Hanfpflanzen zum Eigenverbrauch. Doch erst jetzt wird auch die Produktion und der Verkauf von Cannabis in Fachgeschäften an Erwachsene reguliert.
Das Gesetz besagt unter anderem, dass es bei Blüten ein THC-Limit von 30 Prozent und bei Konzentraten ein THC-Limit von 60 Prozent geben soll. Die Kommunen müssen sich für Cannabis-Fachgeschäfte in ihrem Gebiet aussprechen, damit eine Lizenz erteilt werden kann. Sie können auch eigene Regeln für den Verkauf aufstellen.
Wie immer nach einem solchen Grundsatzbeschluss wird es jetzt noch eine Weile dauern, bis die Shops eröffnet werden. Zunächst müssen diverse Details geregelt und eine entsprechende Behörde aufgebaut werden. Spätestens in zwei Jahren sollen die Lizenzen für Produzenten und Händler vergeben werden.
Nach Illinois im letzten Jahr ist Vermont erst der zweite US-Staat, der Cannabis durch einen Parlamentsbeschluss und nicht durch eine Volksabstimmung legalisiert. Weitere Volksabstimmungen in einigen US-Staaten stehen schon nächsten Monat zeitgleich mit der Präsidentenwahl bevor. Vermont wird vermutlich nicht der einzige Fortschritt des Jahres 2020 bleiben.
Mit den gut 600.000 Einwohnern von Vermont leben nun 130,1 Millionen Menschen in Gebieten, in denen Cannabis vollständig legalisiert wurde.
Dieser Artikel von Georg Wurth, Vorsitzender und Sprecher des Deutschen Hanfverbands, erschien zuerst hier auf den Seiten des DHV.
Hier könnt ihr euch unser Interview mit Georg ansehen:
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Eine Antwort
Die Bedeutung dieser Entscheidung liegt auch darin, dass die Aufhebung der Cannabis-Prohibition in Vermont und anderen US-Staaten die Kriminalisierung insbesondere von Afroamerikaner/innen reduziert. Bislang sind solche „Drogen“vergehen Basis für weitgehend willkürliche Inhaftierungen, Beschlagnahmungen von Vermögen und oft jahrelange Gefängnisstrafen.