Heidenau war in den letzten Tagen Dauerthema in den Medien, weil Nazis und extreme Rechte gewalttätigte Demonstrationen vor der dortigen Flüchtlingsunterkunft organisierten und die Flüchtlinge in Angst lebten. Ausgerechnet dorthin wollte die Landesdirektion des Landes Sachsen nun 51 Flüchtlinge verlegen, die momentan in Leipzig untergebracht sind, ihre Verlegung konnte durch 200 Menschen verhindert werden, zumindest vorübergehend.
Die Flüchtlinge, die erst seit kurzer Zeit in Leipzig untergebracht waren worden, hatten sich mit Antifaschisten in Verbindung gesetzt um gegen die Verlegung zu protestieren. Lauteiner Sprecherin der Landesdirektion Sachsen war die Unterbringung der Flüchtlinge in der Sporthalle der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig Connewitz allerdings nur für kurze Zeit vereinbart, von einer Vereinbarung nach Heidenau verlegt zu werden, dürfte allerdings keine Rede gewesen sein. Als ihre Verlegung dorthin bekannt wurde, fühlten sich viele Flüchtlinge an den Krieg erinnert, vor dem sie grade erst geflohen waren. So sagte ein Bewohner gegenüber LVZ.de: „Wir wollen nicht in eine Unterkunft, wo es draußen Kämpfe gibt. Wir haben Angst, zurück in den Krieg zu kommen.“ Er ergänzte, dass er von den Bildern und Video schockiert und verängstigt gewesen sein. Kritik an der Verlegung kam auch von Linken und Grünen, die die Verlegung nach Heidenau ablehnten, weil die Flüchtlinge an einem Ort bleiben müssten, wo sie sicher seien. Auch von den Studierenden der Uni kam Kritik. “Es ist nicht weiter hinnehmbar, dass flüchtende Menschen in Unterkünften untergebracht werden sollen, bei denen bürgerkriegsähnliche Zustände herrschen”, so Tom Sperschneider, Sprecher des Studentenrates der HTWK und forderte: “Es müssen Unterbringungen gefunden werden, bei denen die Flüchtlinge in Sicherheit sind und nicht ständige Bedrohungen fürchten müssen.“
Am heutigen Dienstag soll nun über die Verlegung entschieden werden, momentan befinden sich noch ca 100 AntifaschistInnen vor der Halle um eine mögliche Verlegung nach Heidenau zu verhindern.