Die Erde ist ein besonderer Planet, auf dem Milliarden Lebewesen leben, die Umwelt gedeiht. Der erste Beitrag beschäftigte sich mit den Besonderheiten des Lebens auf der Erde, nun wollten wir uns mit der Frage beschäftigen, wie die Erde gerettet werden kann und warum es dafür notwendig ist ein System ohne Konkurrenz zu etablieren.
Die Entstehung des Lebens selbst stellt allerdings eines der größten, wenn nicht das größte, ungelöste Rätsel der Wissenschaft dar. Viele Theorien wurden entwickelt, doch keine konnte eine zufriedenstellende Antwort geben.
In der Antike und im Mittelalter ging man davon aus, dass Leben ständig spontan aus unbelebter Materie entstehe, worin Aristoteles neben der Fortpflanzung eine weitere ständige Quelle neuen Lebens sah. Allerdings konnte schon im 19. Jahrhundert eindeutig gezeigt werden, dass sich Leben nicht spontan aus unbelebtem Material bilden kann und diese Erkenntnis hat sich seither weiter verhärtet. Folgerichtig formulierte 1864 der berühmte Chemiker Louis Pasteur den Grundsatz: „Alles Lebende entsteht aus Lebendem.“ Für das erste Leben überhaupt kann dieser Grundsatz jedoch nicht gelten, weil vorher kein Leben da war, aus dem es hätte entstehen können. Es muss sich aus unbelebtem Material gebildet haben. Es scheinen daher vor etwa 3,5 bis 4 Milliarden Jahren an bestimmten Orten auf der Erde so spezielle Bedingungen geherrscht zu haben, dass dort Leben aus nicht lebendem Material entstehen konnte. Was waren das für Bedingungen? Es gibt dazu zahlreiche Theorien, manche davon vielversprechender, andere weniger, aber zufriedenstellend ist bis heute noch keine von ihnen.
Der chemische Bauplan, der dabei entstand, war jedenfalls so genial, dass er immer weiterentwickelt und für nahezu jeden Ort auf der Erde angepasst werden konnte: Evolution war möglich. Dabei lieferte die Erde unterschiedlichste Lebensräume, aber auch das Leben selbst formte die Erde massiv mit und bildete Lebensgrundlage für neue Lebensformen.
Zusammenspiel Erde und Leben
Ein besonders schönes Beispiel stellt hierfür die Eroberung der Landflächen dar. Das Leben entstand in den Meeren. Damit das Land und damit auch der Lebensraum der Menschen erschlossen werden konnte, mussten Erde und Lebewesen gut zusammenspielen. Die Erde ist der geologisch aktivste Planet des Sonnensystems. Gäbe es keine geologische Aktivität, wäre die gesamte Erdoberfläche gleichmäßig von einem etwa 2,5 km tiefen Meer bedeckt. Durch die Aufspaltung der Erdkruste in verschiedene Platten und deren Bewegungen zueinander konnten Kontinente geformt und Gebirge aufgefaltet werden, die weit über die Wasseroberfläche hinausragen.
Da Wasser lebensnotwendig ist, musste auch Wasser auf diese Landflächen transportiert werden. Dazu verhalf die Atmosphäre, die Wasserdampf aufnehmen und über den Landflächen wieder abregnen lassen kann. Es gab nun Landflächen mit Flüssen, Bächen und Grundwässern, doch Leben war dort trotzdem noch nicht möglich. Die Sonnenstrahlung war im schädlichen UV-Bereich viel zu intensiv. Glücklicherweise entwickelten Lebewesen die Produktion von Sauerstoff durch Photosynthese. Der Sauerstoff bot nicht nur Lebensgrundlage für viele neue Lebensformen (auch wir brauchen bekanntlich Sauerstoff zum Atmen), sondern sorgte auch für die Ozonschicht, welche die UV-Strahlung verringern kann und somit für bessere Lebensbedingungen an Land sorgte. Es vergingen noch einige hundert Millionen Jahre bis schließlich vor etwa 400 Millionen Jahren Pflanzen auf das Land vordrangen und somit Nahrung für weiteres Leben bieten konnten. Ein neuer Lebensraum war erobert, ein Lebensraum, der heute eine Vielzahl Lebensformen beherbergt, darunter auch den Menschen.
Die bereits angesprochene Evolution des Lebens ermöglichte nicht nur das Vordringen in neue Lebensräume, sondern sorgte auch dafür, dass das Leben bis heute erhalten blieb. Schon mehrmals führte der Einschlag von Meteoriten zu Massenausterben, doch das Leben konnte sich immer wieder neu entfalten, bis sich schließlich vor etwa 160.000 Jahren der moderne Mensch entwickelte (das erste Leben entstand schon vor ca. 3,8 Milliarden Jahren). Man kann Bibliotheken über die Vielseitigkeit des Lebens füllen, das sich über die Millionen Jahre entwickelt hat, aber auch alleine über die Millionen Arten, die derzeit den Planeten bevölkern und wer weiß, was die Zukunft der Erde noch Faszinierendes hervorbringen kann.
Kampf gegen Kapitalismus
Wir dürfen also keine Zeit verschwenden, meinte Darwin, wenn wir die Bedeutung des Lebens begriffen haben. Ich möchte dem hinzufügen: Wer verstanden hat, dass es möglich ist, die Existenz der Menschheit auf dem Planeten so zu gestalten, dass sie nachhaltig mit der Natur harmoniert, sollte all seine Energien darauf verwenden, Kapitalismus zu überwinden. Wenn wir uns die jetzige Welt vor Augen führen, dann ist offensichtlich, dass solch ein nachhaltiges Miteinander zwischen Mensch und Natur anders aussehen muss. Beispielsweise sollten wir die fossilen Brennstoffe unter der Erde lassen, wenn wir nicht das Klima irreversibel beeinflussen wollen, stattdessen wird alles Mögliche dafür getan, immer mehr Erdöl, Erdgas oder Kohle aus dem Boden herauszuholen und zu verfeuern. Die Liste der Dinge, die wir anders machen sollten, ließe sich lange fortsetzen. Das Richtige zu tun, wird uns im Kapitalismus unmöglich gemacht. Wir sind von der Gestaltung der Wirtschaft und des Zusammenlebens erfolgreich entfremdet.
Dieses Wirtschaftssystem, das sich rein an Profiten orientiert, steht im krassen Widerspruch zur Fortsetzung der Entwicklung des Lebens auf der Erde und gehört daher auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen. Was wir stattdessen brauchen, ist ein System, in dem die Bedürfnisse der Menschheit über dem Streben nach Profit stehen, also ein System, in dem demokratisch geplant werden kann, wie nachhaltige Energieversorgung aussehen kann, die Nahrungsversorgung gedeckt wird, Lebensräume erhalten bleiben usw., denn technologisch haben wir dazu die Möglichkeiten. Nichts anderes ist Sozialismus. Dieser Name wurde auf brutalste Weise missbraucht, bedeutet allerdings nichts anderes als diese demokratische Verwaltung und Planung unserer Fähigkeiten zur Befriedigung unserer Bedürfnisse. Solange wir im Kapitalismus leben, sollten wir unsere Energien dafür aufwenden, diese demokratische Kontrolle zu erlangen und die Mächtigen von ihren Thronen zu stoßen. Solange wir unsere Fähigkeiten dem Streben nach Profiten unterordnen müssen, ist unsere Zeit mehr als verschwendet. Sorgen wir dafür, dass damit Schluss ist. Um den Herrschenden die Macht streitig zu machen, braucht es den Aufbau von Massenbewegungen. Wenn wir Erfolg haben wollen, müssen wir uns dazu organisieren, denn eher wird Kapitalismus unsere Existenzgrundlage vernichten, als dass der freiwillig verschwindet.
Ein Beitrag von David Heuser, der im Magazin „Linkswende“ veröffentlicht wurde.
The shortcode is missing a valid Donation Form ID attribute.
3 Antworten
Man beachte:
Ohne den „Kapitalismus“ wäre dieser Beitrag gar nicht möglich gewesen – denn der Autor nutzt garantiert einen bösen Computer und ist aktiv im bösen Internet.
Ganz schön blöd, wenn man derart verallgemeinert, dass man die Vorteile unterschlägt, die sich aus den Gegebenheiten ergeben, die man so gern nutzt, Julius Jamal..!
Führe von mir aus deinen Kampf gegen den Kapitalismus fort, aber nutze dazu nicht seine Vorteile! Sonst machst du dich unglubwürdig und offenbarst deine Dummheit.
Sehr intelligenter Kommentar!
Als ob wir die Entwicklung von Computern und Netzwerken dem Kapitalismus zu verdanken hätten. Selbstverständlich bedient sich dieser genauso der Vorteile der Digitalisierung wie es der Autor macht. Doch primär haben wir das dem Wissenstrieb des Menschen zu verdanken. Menschen, die sich für Wissenschaft und Technik begeistern und aus innerem Antrieb tüfteln und forschen, bis etwas brauchbares entsteht. So war es immer schon in der Geschichte der Menschheit. Erst danach kommt der Kapitalismus und will alles zu Geld machen. Oder glaubst du allen Ernstes, dass Menschen wie Bill Gates oder Steven Jobs an die große Kohle gedacht haben, während sie in ihren Garagen ihre ersten Computer zusammen gebastelt haben? Nein, es waren rein intrinsische Anreize, also pur Begeisterung für die Sache. So ist das bei allen Erfindungen. Die Vermarktung kommt immer erst hinterher. Aber es ist eine der vielen Dogmen, mit denen wir von klein auf gefüttert werden, dass der Kapitalismus Wohlstand und Fortschritt (und zwar für alle!) schafft.
Ehrlich gesagt ist es mir immer noch ein Rätsel wie die Menschen das Feuer nutzbar machen konnten, so ganz ohne Kapitalismus. Und wie in aller Welt konnten wir nur all die Jahrtausende ohne Kapitalismus überleben! (Sarkasmus Off)
Ich wäre eher vorsichtig jemanden in einem Anflug von Überheblichkeit der Dummheit zu bezichtigen. So etwas kann sehr schnell nach hinten los gehen…
HALLO,
wie kannst du behaupten:
Für das erste Leben überhaupt kann dieser Grundsatz jedoch nicht gelten, weil vorher kein Leben da war, aus dem es hätte entstehen können.
?
Das ist eine Prämisse, so ähnlich wie „Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei.“
Richtig ist:
Es gibt keinen Anfang für das Leben, wie es auch keinen Anfang für die Materie gibt. Es gibt nur einen Anfang für das Denken darüber. Es gibt einen Anfang der Informationen. Der Anfang aller Dinge ist im Kopf, nicht in der Realität. Dass alles einen Anfang haben muss, ist eine Denkgewohnheit, vielleicht ein Denk-Zwang. Davon solltest du dich befreien. Und dann weiterdenken, ohne Erschaffung, Urknall, Kausalitätszwang, ohne Gott und Religion.
MfG
Rob Kenius
http://kritlit.de