Papst Franziskus verurteilt Waffenhandel und Kapitalismus

Kein Waffenhandel, Fluchtursachen bekämpfen, Geflüchtete retten: Das sind die Hauptbotschaften von Papst Franziskus auf seiner Pilgerfahrt nach Turin. Besonders christliche Waffenhändler nahm er in seiner Rede vor über 10.000 jungen Katholiken ins „Kreuzfeuer.“ 

Papst Franziskus ist der Shooting Star unter den Päpsten der letzten 100 Jahre: Keine Woche vergeht, in der das katholische Oberhaupt nicht soziale Missstände der Welt kritisiert, Doppelmoral anprangert oder den Kapitalismus als das Problem darstellt. Als er heute vor dem Turiner Grabtuch stand, soll er minutenlang in völliger Stille gebetet haben, dann seine vorgefertigte Rede beiseite gelegt und völlig frei gesprochen haben.

Waffenhändler seien Heuchler, christliche ganz besonders. 10.000 katholische Jugendliche lauschten diesen Worten des Papstes, als dieser in Turin den Waffenhandel als unchristlich bezeichnete und die Doppelmoral hervorhob. Aber nicht nur die Produzenten selbst, sondern auch christliche Staaten und die Investoren von Waffenproduzenten nahm er in die Mangel:“Doppelzüngigkeit ist heutzutage die Währung, sie sagen eine Sache und tun dann aber eine andere.“ Was er wohl zu Deutschland konkret sagen würde, einem Land, in der eine nominell christliche Partei seit Jahren an der Macht ist und die größten Waffendeals der Geschichte der Bundesrepublik abgeschlossen hat sowie Waffen in alle Herren Länder schickt?

Flüchtlinge sind keine Ware

Papst Franziskus kritisierte auch massiv den Umgang mit Geflüchteten in Europa. Geflüchtete hätten ein Recht auf ein gutes Leben, so wie es jeder Mensch haben sollte. In seiner kurz zuvor veröffentlichten Enzyklika (Lehrschreien), kritisierte der Papst massiv die Folgen der aktuellen Wirtschaftsform für die Umwelt und, dass vor allem ärmere Menschen die Kosten des Kapitalismus zu tragen hätten. Also diejenigen die Zeche zahlen, die nichts getrunken haben.

Nein zum Kapitalismus

„Nein,  zu einer Wirtschaft, die Menschen wegwirft. Nein, zur Anbetung des Geldes. Nein, zur Korruption. Nein, zur Ungerechtigkeit, die Gewalt erzeugt“, rief der Papst. Die Menschen dieser Welt brauchen ein Wirtschaftsmodell, dass die Bedürfnisse befriedigt und nicht die Gier nach Profit und Macht begünstige. Bei einem Treffen mit ArbeiterInnen Turins erklärte der Papst, das jeder menschenwürdige und faire Arbeit bräuchte. „Das erfordert ein Wirtschaftsmodell, das nicht dem Kapital dient sondern dem Allgemeinwohl“, sagte Franziskus.

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